Mittelständische Unternehmen im Wettbewerb

In unserer arbeitsteiligen Wirtschaft  müssen Unternehmen jeden Tag erneut ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Es gilt, im Wettbewerbsumfeld für sich und seine angebotenen Produkte und Dienstleistungen Alleinstellungsmerkmale herauszuarbeiten, die die Kunden überzeugen und letztlich zum Kauf veranlassen und das mitunter zum wiederholten Male.

Aber nichts ist so gewiss wie der Wandel,

und das gilt erst recht in einer wettbewerbsorientierten Geschäftswelt, in der sich im Unternehmensumfeld ständig Veränderungen ergeben. Existieren heute noch volle Auftragsbücher, kann morgen schon die Flaute um sich greifen. Nicht selten sind neue marktliche oder technologische Trends, neue Wettbewerber oder veränderte handelsrechtliche Rahmenbedingungen Auslöser eben solcher Veränderungsprozesse. Diese können mehr oder weniger gravierend oder langsamer oder schneller fortschreiten; entsprechend gilt es, von Unternehmensseite aus gegenzusteuern, je nach Art/Auswirkung der Veränderungen mehr oder weniger ultimativ.

Entwicklungstheoretisch kann zwischen evolutionären Entwicklungen im Gegensatz zu revolutionären unterschieden werden. Keine Frage, Unternehmen mit sozialpartnerschaftlicher Philosophie sind gut beraten, im Sinne einer vorausschauenden Unternehmenspolitik revolutionäre Brüche zu vermeiden.

Das heißt aber auch, sich beizeiten ein Instrumentarium zu schaffen, auf Veränderungen hinreichend gut vorbereitet zu sein.

Mitarbeiter

Das wertvollste Gut eines Unternehmens

Der demographische Wandel wird im kommenden Jahrzehnt hier in Deutschland den letzten Zweiflern vor Augen führen, dass das Wohl und Wehe eines Unternehmens im Wesentlichen von der Motivation und den Fähigkeiten der Mitarbeiter/innen abhängt, arbeitsteilig als Unternehmens-Team die bestehenden Aufgaben zeitnah und erfolgreich zu bewältigen.

Dem Unternehmer in kleineren und mittelgroßen Organisationen, den Managern in größeren Unternehmen obliegt es, dieses in geeigneter Weise zu kanalisieren und zu organisieren.

Natürlich bedarf es noch vieler weiterer Faktoren, dass ein Unternehmen agieren und funktionieren kann, den Menschen selbst kommt aber der höchste Stellenwert zu.

Arbeitsverrichtung durch Roboter, das ist an ausgewählten Arbeitsplätzen denkbar, Roboter mit Empathie, das ist lediglich ein gedankliches Konstrukt.

Von daher

wird es künftig umso wichtiger werden, dass Unternehmen mit ihrer Führungsmannschaft eine klare Unternehmensphilosophie entwickeln und diese auch nachhaltig leben und kommunizieren.

Nur so werden sich künftig kreative und mündige Mitarbeiter/innen finden lassen, die – insbesondere im Führungskräftebereich – das Unternehmen wie „ihr Unternehmen“ ansehen, sich mit ihm identifizieren und den nötigen Input geben.

Der Presse ist zu entnehmen, dass dieser Weg mittlerweile auch von Großunternehmen erkannt worden ist. Neue Führungskultur, flache Hierarchien, gesteigerte Verantwortungsübernahme und offene Kommunikation sollen schlummernde Potentiale heben. Fürwahr, aber dieses lässt sich nicht von heute auf morgen verwirklichen; notwendig ist ein kultureller Wandel, der wie so oft Top-Down zu erfolgen hat. Überzeugende Vorbilder sind gefordert.

Führungskultur

Sie alle wissen: es gibt die unterschiedlichsten Führungskulturen, mitunter leider auch –„Unkulturen“. Unbestreitbar ist, dass in außergewöhnlichen Situationen auch außergewöhnliche Maßnahmen notwendig werden können. Der Normalfall darf und wird das aber nicht sein.

Ich selbst habe in meinem beruflichen Alltag stets den partizipativen Führungsstil praktiziert, denn dieser ermöglicht es am besten, gemeinsam mit den Mitarbeitern Herausforderungen des Unternehmens zeitig anzugehen und zu meistern.

Dass es stets einen Letztverantwortlichen geben muss, das ist klar; dass dieser allerdings „allein“ die „seelig machende Meinung“ haben muss, entbehrt der täglichen Erfahrung.

Die Führungsmannschaft eines Unternehmens ist also gut beraten, ihre Einschätzungen und Aktivitäten gemeinsam zu hinterfragen und abzustimmen,

bevor die eigentliche Umsetzung erfolgt, die ohnehin ein gemeinsames Tun erfordert.

Von Zeit zu Zeit ist einem solchen Prozess ein besonderer Zeitabschnitt einzuräumen, ansonsten gehen derartige Ansätze im Tagesgeschäft unter.

Effizienz

Je nach Organisationsgrad und –art bestimmt eine größere oder kleinere Anzahl von Führungskräften über die Zukunft des Unternehmens. Sie entscheiden mit, in welcher Weise und in welchem Zeitabstand bestehende Fertigungs- und Organisationsprozesse im Hinblick auf Aktualität oder Verbesserungsmöglichkeiten bzw. -notwendigkeiten hinterfragt werden.

Kontinuierliche Verbesserung – das ist nach wie vor ein erfolgversprechender Weg, ständig an sich zu arbeiten, um im Hinblick auf Effizienz und Kundenorientierung benefits einzufahren.

Innovationskultur

Nichts im Leben ist endlich, und so ist es auch bei den Lebenszyklen von Produkten und Dienstleistungen. Mitunter gelingt es, gewisse „lebensverlängernde“ Modifikationen zu realisieren, irgendwann aber bewirken Bedarfswandel und/oder Technologiefortschritt einen Auslauf bestehender Produkte / Dienstleistungen.

Für ein Unternehmen bedeutet das, sich zeitig darauf vorzubereiten, um zu gegebener Zeit mit Innovationen aufwarten zu können.

Die Innovationen können vielfältiger Art sein. Sie müssen nicht zwangsläufig auf technischen Neuerungen beruhen, sie können auch neuartige Geschäftsmodelle umfassen.

In jedem Fall haben sie grundlegende Bedeutung für das Unternehmen und müssen daher Top-Down, vom Unternehmer bzw. der Unternehmensleitung, gemeinsam mit der Führungsmannschaft in Angriff genommen werden.

Fach- und Marktkompetenz sind dabei genauso gefordert wie Einfühlungsvermögen und Sozialkompetenz, denn nicht selten werden Veränderungsprozesse initiiert, die eine Neuaufstellung der Mannschaft und/oder veränderte Aufgaben und Verantwortlichkeiten nach sich ziehen.

Unternehmen ohne notwendige Strukturen zur permanenten Effizienzverbesserung und zur Innovation werden es in einem weiter stärker werdenden Wettbewerbsumfeld zunehmend schwerer haben, bestehen zu können.

Das Mantra des „ständigen Wachstums“ wurde bereits vor ca. 50 Jahren vom Club of Rome infrage gestellt, heute, nahezu 50 Jahre später, gilt das umso mehr.

Da, wo es noch erforderlich ist, ist es also höchste Zeit, in den einzelnen Unternehmen die Voraussetzungen für derartige Effizienzverbesserungs- und/oder Innovationsprozesse zu schaffen.

Wo Innovations-Steps nicht im Alleingang möglich sind, werden heutzutage mehr und mehr Kooperationen oder Übernahmen mit/von Start-Ups ins Auge gefasst.

Unabhängig davon, wie eine neue Idee oder ein neuer Ansatz ins Haus kommt: ein neues Pflänzchen gehört gepflegt. Nicht von ungefähr sagt man: es muss kultiviert werden, und

dazu gehören das passende Umfeld und wiederum: die passende Unternehmenskultur  nebst Unternehmensorganisation und Mitarbeiterschaft.